Ziel der Restaurierung
Die «Projektgruppe RHÆTIA» möchte die Dampflok optisch nach Möglichkeit im Zustand ihrer Ablieferung an die LD fahrtüchtig herrichten (lassen), damit sie als fahrendes Denkmal Zeugnis ablegt von den Anfängen der Rhätischen Bahn und zum «Flaggschiff» wird für die historische Bündner Eisenbahnflotte. Es sollen die notwendigen Reparaturen an Kessel, Antrieb und Fahrgestellt vorgenommen werden. Die Lok soll im jetzigen Zustand erhalten werden aber äusserlich auf den Zustand von 1889 zurückdatiert werden. Das heisst konkret, dass sie wieder ihre ursprüngliche schwarze Farbe sowie Replikate der ursprünglichen Beschriftungstafeln erhält.
Dieser Wechsel betrifft den Messingschriftzug «LD1» anstelle von «Rh.B.» sowie die Messing-Namenstafel «RHÆTIA» anstelle von «Rhätia». Obwohl die aktuelle Beschriftung der «RHÆTIA» ebenfalls ihren historischen Wert hat, würde die Lok für alle sicht- und erlebbar zur Repräsentantin der L–D und damit der Gründerzeit der Eisenbahn im Kanton Graubünden, als die Bahn ohne staatliche Unterstützung privat finanziert war. Der Ersatz der aktuellen Beschriftung durch Replikate ist reversibel, in dem die aktuelle Beschriftung im Bahnmuseum Albula eingelagert/ausgestellt würde.
Weitere Infos zur Restaurierung finden Sie im Restaurierungskonzept.
Das Projekt
Seit 2017 wird der Verein Dampffreunde der RhB neu aktiv durch den Club 1889 und historic RhB bei der Spendenaktion unterstützt. Die beiden Vereine gründeten zusammen mit dem Dachverband die «Projektgruppe RHÆTIA». Die Projektgruppe wird durch den Verein Dampffreunde der RhB präsidiert und koordiniert, ausserdem betreut er die vorliegende Homepage. Der Club 1889 steuert die Spezialisten bei und wird die Restaurierung technisch und finanziell begleiten und unterstützen.
Der Dachverband historic RhB unterstützt Events und ist Ansprechpartner für die Medien. Natürlich ist auch die Rhätische Bahn personell in der Projektgruppe vertreten, schliesslich ist die Lok Nr. 1 die älteste Lok der RhB und in deren Eigentum. Die Handwerker in der Hauptwerkstätte der RhB in Landquart sind durch erfolgreiche Restaurierungsaufträge von Normal- und Schmalspurunternehmen prädestiniert, die geplanten Arbeiten professionell und im Sinne der Projektgruppe RHÆTIA auszuführen.
Bereits 2019 wurden erste handwerkliche Arbeiten begonnen.
- Revision des V-Messers (Geschwindigkeitsmesser)
- Freilegung des Kessels
Der revidierte V-Messer (Geschwindigkeitsmesser) der RHÆTIA wurde durch den pensionierten Werkstattmitarbeiter der RhB, Otto Lutz, der Projektgruppe überreicht.
Der Kessel und die Feuerbüchse wurden durch Fachleute der RhB und des Club 1889 sorgfältig freigelegt, für eine Begutachtung. Ausserdem sind diese beiden grossen Stücke für die Aufarbeitung «ausser Hause» vorgesehen.
Nachdem 2019 der V-Messer Restauriert wurde konnten 2020 weitere Teile aufgearbeitet werden.
- die Lokpfeife
- Armaturenstock
- drei Wasserrohre
All diese Teile sind wichtig, um nach der Aufarbeitung des Kessels eine Druckprüfung zu machen, daher hat die Projektgruppe diese arbeiten bereits vor dem Ende der Spendenaktion an den Club 1889 übergeben.
Drei Spendenkampagnen
Mit zwei Spendenkampagnen wurden von 2014 bis 2021 rund 950'000 Franken gesammelt. Damit konnten die budgetierten Kosten für die umfassende Restaurierung übertroffen werden. Nach rund zwei Jahren der Zerlegung, Prüfung und Vermessung aller Lokteile zeigt in der RhB-Hauptwerkstätte in Landquart sowie in den Werkstätten der North Norfolk Railway in Grossbritannien zeigte sich, dass noch weitere grosse Teile einer Rundum-Erneuerung bedürfen. Es handelt sich um den Langkessel und die Achsen.
Aus diesem Grund wurde im August 2023 eine dritte Spendenkampagne gestartet.
Der Verein Dampffreunde der RhB, gegründet 1977, setzt sich seit 2015 für die stillgelegte RHÆTIA ein. Die Vereinsmitglieder haben in einer erstaunlichen Fleissaktion schon fast alle Bestandteile des Dampfkessels der Lok imaginär verkauft. Durch die symbolische Veräusserung von 123 Siederohren, 66 Deckenankern und 104 Nieten sowie dem immer noch laufenden Verkauf der 290 Stehbolzen konnten rund 145‘000 Franken in die Spendenkasse gespült werden. Damit wurde das ursprüngliche Ziel von 35'000 Franken einer ersten Anstossfinanzierung für eine Kostenschätzung durch die RhB etwas übertroffen.
«Der Verein Dampffreunde der Rhätischen Bahn aus Bonaduz und der Samedner Club 1889 «Wir erhalten historische Fahrzeuge der Rhätischen Bahn» haben unter ihrem Bergüner Dachverband historic RhB 2018 mit viel Herzblut und Initiative eine grosse Spendenaktion gestartet. Unter dem Motto «Unsere Nr. 1 braucht Kohle» und mit einer eigenen Spendenhomepage konnten sehr viele Bahnliebhaber und Technikinteressierte aus Graubünden, der Schweiz und dem Ausland erreicht werden.»
So lautet der Einstiegsabsatz der Medienmitteilung die nach dem 12. März 2021 anlässlich des Abschlusses der Spendenaktion der Projektgruppe versendet wurde. Diese paar Sätze treffen die Gründungsidee der Projektgruppe sehr treffend.
Nach 2018 wurde gemeinsam gesammelt und das mit sehr viel Erfolg. Sind doch in rund 2.5 Jahre rund 700'000 Franken zum Grundstock dazugekommen. Eine Leistung deren viel Engagement der einzelnen Mitglieder die in unzähligen Freiwilligenstunden zugrunde liegt.
Eine sehr schöne Zusammenfassung über alle die Aktivitäten, Events und die vielen Ideen die umgesetzt werden werden treffend in der bereits zitierten Medienmitteilung zusammengefasst.
Für die Reparatur des genieteten Kessels und der Achsen sind zusätzlich noch rund 400`000 Franken notwendig. Aktuell laufen die Restaurierungsarbeiten aber weiter und die Projektgruppe RHÆTIA erhofft sich den Betrag innert nützlicher Frist zusammen zu bekommen.
Spendenkampagnen-Rückblicke
Die Projektgruppe RHÆTIA konnte die letzten Jahre ein paar eindrückliche Events im Zuge der Spendensammlung feiern.